Die Kultur des Brennens von Obstbränden, Geisten und Likören besitzt in Oberfranken eine lange Tradition. Die Vielfalt und Qualität der Ergebnisse ist nicht zuletzt den wohlschmeckenden Früchten der Streuobstwiesen zu verdanken, die auch in der Region Coburg die Landschaft prägen.
Auch Denise und Volker Meyer nutzen die Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Mirabellen oder Quitten ihrer Streuobstwiesen rund um Lautertal bei Coburg. Rund 360 eigene Obstbäume liefern die köstlichen Rohstoffe. Für ihre Destillate verwenden sie nur ausgewählte und handverlesene Früchte. Immer abhängig von der Reife- und Erntezeit kann es passieren, dass von mancher beliebten Sorte nur geringe Mengen produziert werden können und ein „Bestseller“ schnell ausverkauft ist. Seit 2017 stellen der ehemalige Verkehrs-Polizist und seine Tochter, die Edelbrandsommelière ist, feine Brände aus erntereifen Früchten, Nüssen und von Bier höchster Qualität, her.
Volker Meyer setzt beim Brennen auf „Klasse statt Masse“. Die gesammelten Früchte werden zu einer Maische verarbeitet, also zerkleinert zur Gärung angesetzt, wodurch sich die verschiedensten Aromen entfalten.

Für Volker Meyer, der die leicht nach Marzipan schmeckenden Aromen von Schlehe, Weißdorn und Vogelbeere bevorzugt, und seine Tochter Denise, ist das Brennen vorerst nur ein Hobby – aber eines, das sie mit großer Leidenschaft und viel Erfindungsreichtum, betreiben. Und mit Erfolg, wie sich dieses Jahr gezeigt hat: So erhielt der Bierbrand der Meyers bei der „Prämierung – Bayern Brand“ eine Goldmedaille und auch der Apfelbrand wurde ausgezeichnet.
Für alle, die gerne ein Gläschen Edelbrand kosten, gibt es noch einen Tipp vom Erzeuger: Der Kenner trinkt seinen Lieblingsbrand niemals zu kalt, sondern wärmt sein Glas vor dem Trinken zwischen den Händen auf eine Temperatur zwischen 13 und 16 Grad an.